Glutenhaltige Lebensmittel meiden
Bei der Hashimoto Thyreoiditis, einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, gibt es deutliche Hinweise darauf, dass eine Glutenintoleranz eine Rolle spielen kann. Viele Betroffene berichten, dass sich ihre Symptome verbessern, wenn sie glutenhaltige Lebensmittel meiden. Eine glutenfreie Ernährung kann dazu beitragen, das Immunsystem zu stabilisieren und weitere Angriffe auf das Schilddrüsengewebe zu verhindern.
Kasein, ein Protein in Kuhmilchprodukten
Neben Gluten wird auch Kasein, ein Protein in Kuhmilchprodukten, in Verbindung mit der Schilddrüsengesundheit diskutiert. Obwohl es weniger Forschung zu Kaseinintoleranz im Vergleich zur Glutenintoleranz gibt, legen Einzelfallberichte nahe, dass eine Ernährung, die sowohl gluten- als auch kuhmilchfrei ist, besonders vorteilhaft für Menschen mit Hashimoto Thyreoiditis sein könnte. Diese Ernährungsumstellungen sind darauf ausgerichtet, entzündliche Prozesse im Körper zu reduzieren und das Immunsystem zu unterstützen. Es ist jedoch wichtig, solche Änderungen in der Ernährung unter ärztlicher Aufsicht vorzunehmen, um sicherzustellen, dass alle Nährstoffbedürfnisse erfüllt werden.1Die 22 Muster der Schilddrüsenunterfunktion. Dr. Datis Kharrazian S.48
Kohlenhydratarme, proteinreiche Mahlzeiten
Bei Hashimoto Thyreoiditis wird empfohlen, kohlenhydratarme, proteinreiche Mahlzeiten zu sich zu nehmen und alle drei Stunden kleine Snacks zu essen, um den Blutzuckerspiegel stabil zu halten. Diese Ernährungsweise kann helfen, Blutzuckerschwankungen zu vermeiden, die sich negativ auf die Schilddrüsenfunktion auswirken können.2Die 22 Muster der Schilddrüsenunterfunktion. Dr. Datis Kharrazian S.48
Gemüse aus der Familie der Kreuzblütler
Gemüse aus der Familie der Kreuzblütler, wie Brokkoli, Weißkohl, Grünkohl, Blumenkohl, Rosenkohl, Kohlrabi, Steckrüben, Senf und Rettich, kann bei übermäßigem Verzehr3Müssen in utopisch hohen Mengen konsumiert werden damit dies einen wirklichen Einfluß hat roh, einen negativen Einfluss auf die Schilddrüsenfunktion haben.4Mein Leben mit Hashimoto: Jeden Tag wurde ich dicker und müder & Die Hashimoto-Diät – Vanessa Blumhagen Vgl.S. 1249
Soja ist ein häufiger Bestandteil vieler Lebensmittel
Soja ist ein häufiger Bestandteil vieler Lebensmittel, darunter Margarine, Brot, Backwaren, Fleisch- und Wurstwaren, Pommes frites, Knödel, Soßen, Suppen, Eis, Pudding, Schokolade, Milchpulver, Mayonnaise, Ketchup und Säuglingsnahrung. Diese weite Verbreitung kann zur Entwicklung von Allergien beitragen. Rohe Sojabohnen sind giftig und nur verarbeitet genießbar. Selbst verträgliche Sojaprodukte wie Tofu, Sojamilch, Miso und Tempeh können das endokrine System beeinträchtigen, da Soja Isoflavone enthält, die hormonähnlich wirken. 5Mein Leben mit Hashimoto: Jeden Tag wurde ich dicker und müder & Die Hashimoto-Diät – Vanessa Blumhagen Vgl.S. 1249
Ausreichender Proteinkonsum
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine tägliche Proteinaufnahme von 0,8 g pro kg Körpergewicht, bei chronischen Erkrankungen mit Gewebeverlust sogar 1,5 g. Bei sportlicher Aktivität oder Diät können bis zu 3 g pro kg konsumiert werden.Ein ausreichender Proteinkonsum ist entscheidend für Gewebereparatur und Heilung. Proteinsparen kann Heilungsprozesse hemmen. Bei Hashimotothyreoiditis können Lektine in Hülsenfrüchten und Casein in Milchprodukten autoimmune Reaktionen verstärken, was die Deckung des Proteinbedarfs durch natürliche Lebensmittel erschwert.
Vegane, lektinfreie Proteinpulver können nützlich sein, um Aminosäure- und Gesamtproteinmängel zu beheben.6Happy HASHIMOTO – Yavi Hameister | Dr. Simone Koch Vgl. S.234
Eine tägliche, lauwarme Mixtur aus Curcuma
Aufbauendes Getränk:
Eine tägliche, lauwarme Mixtur aus Curcuma (entweder frisch oder als qualitativ hochwertiges Bio-Gewürzpulver), Ashwagandha, schwarzem Pfeffer, Ingwer, Zimt und Leinöl, leicht gesüßt mit etwas Manuka-Honig, kann das Immunsystem unterstützen und antientzündliche Prozesse im Körper fördern.Diese Kombination ist nicht nur gesundheitsfördernd, sondern kann auch geschmacklich überraschend angenehm sein.7Happy HASHIMOTO – Yavi Hameister | Dr. Simone Koch Vgl. S.231
Hilfreiche Lebensmittel
Kohlenhydratquellen:
Kartoffeln, Süßkartoffeln
Buchweizen, Hirse, Amaranth, Quinoa (gut waschen und kochen)
Nudeln/Knäckebrot aus Kichererbsen/Linsen, Reis (individuelle Verträglichkeit beachten)
Fette und Öle:
Olivenöl, Ghee/Butterschmalz, Rindertalg, Kokosöl, Hanföl, Avocadoöl, Leinöl (in Maßen)
Nüsse, Kerne und Samen:
Walnüsse, Paranüsse, Mandeln, Pinienkerne, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Hanfsamen (in kleinen Mengen)
Gewürze:
Kakaopulver, Zimt, Curcuma, Ingwer, Pfeffer
Süßungsmittel:
Stevia, Erythrit, natürliche Süßungsmittel (Blutzuckerspiegel beachten)
Getränke:
Wasser, Tee (vor allem Kräutertee), Kombucha, Kaffee (reduziert)
Für den Darm:
Flohsamenschalen, Essiggurken, Sauerkraut, Kimchi, Kefir (nicht bei Milchunverträglichkeit)
Superfoods/Immunbooster/Supplemente:
Acai-Pulver, Greens-Pulver, Kollagen, Weizengras, Brennnessel, Hagebutte, Chiasamen, Ashwagandha (nicht in Schwangerschaft/Stillzeit)
Add-ons:
Kakao-Nibs, zuckerfreie Cornflakes, Hefeflocken (nicht bei Candida), veganes Eis (auf Mandel- oder Kokosbasis)
Gemüse und Obst:
Hier ist alles erlaubt, was schmeckt und du gut verträgst. Auch nicht zu vernachlässigen sind Zwiebelgewächse (Zwiebel, Knoblauch, Lauch). Setze vor allem auf grünes Gemüse mit vielen Nährstoffen (wähle zum Beispiel lieber Feldsalat statt Eisbergsalat, noch besser frischen Babyspinat!) und bevorzugt auf regionale und biologische Produkte.
Yavi Hameister
Ergänze diese Liste mit einer Vielzahl an frischem Gemüse und Obst, um eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten. Berücksichtige saisonale und regionale Sorten für maximale Frische und Nährstoffgehalt. 8Happy HASHIMOTO – Yavi Hameister | Dr. Simone Koch Vgl. S.239
Achtung bei Alkohol!
Alkohol kann kurzfristig eine erhebliche Zunahme der Darmdurchlässigkeit verursachen. Dies ist bedeutsam, da viele Lebensmittel nicht nur eine direkte Stimulation der T-Zellen bewirken können, sondern auch die Permeabilität des Darms beeinflussen, was zu einer gesteigerten Durchlässigkeit für Fremdproteine in den Blutkreislauf führt. Dies wird oft als “Leaky Gut” oder Darmpermeabilitätsstörung bezeichnet und ist durch mikroskopische Löcher zwischen den Darmzellen gekennzeichnet.
Wenn möglich meiden:
Ungeeignete Nahrungsmittel laut Dr. Kharrazian:
- Alles, worauf Sie allergisch sind
- Milchprodukte (Milch, Käse, Joghurt, Butter), Margarine, Backfett
- Eier
- Gluten (Weizen, Hafer, Roggen, Gerste, Dinkel, Kamut)
- Tomaten, Tomatensoße, Mais
- Alkohol, Koffein (Kaffee, Schwarztee, koffeinhaltige Limonaden)
- Soja, Sojaprodukte (Sojamilch, Tofu)
- Erdnüsse, Erdnussbutter
- Rindfleisch, das nicht vom Weiderind stammt, Schweinefleisch, kalter Braten und gemischter Aufschnitt, Schinkenspeck, Hotdogs, Dosenfleisch, Würstchen, Meeresfrüchte und Fleischersatz aus Soja9Die 22 Muster der Schilddrüsenunterfunktion. Dr. Datis Kharrazian S.122
Eliminationsdiät
Es ist wichtig zu beachten, dass selbst wenn ein Lebensmittel immunologisch auf alle in Frage kommenden Arten getestet wurde, es dennoch hilfreich sein kann, es vorübergehend aus der Ernährung zu entfernen, bis sich der Zustand der Darmflora verbessert hat. Eine Eliminationsdiät, die idealerweise mindestens acht Wochen dauern sollte, kann dabei helfen, den Darm zu beruhigen und seine Funktion zu verbessern.Nach dieser Eliminationsphase beginnt die Wiedereinführung einzelner Nahrungsmittel. Dabei wird alle drei Tage ein neues Nahrungsmittel in die Ernährung aufgenommen. Wichtig ist es, in der Zeit bis zur Einführung des nächsten Nahrungsmittels genau zu beobachten, ob Symptome auftreten. Dies kann allerdings schwierig sein, da die Reaktionen teils verzögert auftreten und die Symptome nicht immer eindeutig einem bestimmten Nahrungsmittel zugeordnet werden können.
Diese Vorgehensweise erfordert eine sorgfältige Beobachtung und gegebenenfalls die Unterstützung durch einen Ernährungsspezialisten oder Arzt, um die individuellen Reaktionen des Körpers richtig deuten und entsprechend reagieren zu können.
Mögliche Symptome von Unverträglichkeiten bei der Wiedereinführung bestimmter Lebensmittel oder Substanzen können vielfältig sein und verschiedene Körpersysteme betreffen. Hier sind einige Beispiele:
- Verschlechterung einer chronischen Erkrankung: Wiedereinführung eines unverträglichen Lebensmittels kann bestehende chronische Erkrankungen verschlimmern.
- Magen-Darm-Trakt: Symptome können Bauchschmerzen, Sodbrennen, Übelkeit, Durchfall, Verstopfung, Blähungen, Völlegefühl oder das Vorhandensein unverdauter Nahrung im Stuhl umfassen.
- Stimmungsprobleme: Schwankungen der Stimmung, Depressionen, Stressintoleranz und erhöhte Ängstlichkeit können auftreten.
- Probleme mit Schleim: Eine laufende oder verstopfte Nase, Asthma, Schleim im Hals oder schleimiger Husten können Hinweise auf Unverträglichkeiten sein.
- Schmerzen: Muskelschmerzen, Schmerzen in Sehnen und Bändern, Kopfschmerzen, Migräne und andere Schmerzarten können auftreten.
- Heißhunger: Ein gesteigerter Appetit auf Fett, Zucker oder Koffein kann ein Anzeichen für Unverträglichkeiten sein.
- Energie: Eine allgemein reduzierte Energie, Energieverlust am Nachmittag oder Erschöpfung können auf Unverträglichkeiten hinweisen.
- Gehirn: Symptome können Schwindel, ein Gefühl eines “dicken Kopfs”, verwaschenes Denken oder Unruhe umfassen.
- Haut: Rötungen, Akne, trockene Haut, Pickel, trockene Haare oder rote Flecken können als Reaktion auf Unverträglichkeiten auftreten.
- Allergische Reaktionen: Juckreiz, ein juckender Mund und gereizte Augen können ebenfalls auftreten.
- Schlafstörungen: Einschlaf- und Durchschlafstörungen oder ein insgesamt nicht erholsamer Schlaf können Symptome von Unverträglichkeiten sein.10Happy HASHIMOTO – Yavi Hameister | Dr. Simone Koch Vgl. S.116
Es ist wichtig zu betonen, dass diese Symptome auch durch andere Faktoren verursacht werden können und nicht notwendigerweise auf eine Unverträglichkeit hinweisen. Bei Verdacht auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten sollte immer ein Arzt konsultiert werden
Jodhaltige Lebensmittel
Das Thema der Jodzufuhr, insbesondere in Bezug auf Schilddrüsenerkrankungen wie Hashimoto Thyreoiditis, ist tatsächlich ein kontroverses Thema in der Medizin und Ernährungswissenschaft. Hier sind einige Schlüsselpunkte zur Jodzufuhr und -dosierung:- Rolle von Jod: Jod ist ein essentielles Spurenelement, das für die normale Funktion der Schilddrüse unerlässlich ist. Es ist ein Bestandteil der Schilddrüsenhormone T3 und T4.
- Jodmangel: Ein Mangel an Jod kann zu einer Unterfunktion der Schilddrüse und zur Bildung von Kröpfen führen. In Gebieten, in denen Jodmangel weit verbreitet ist, wird oft Jodsalz verwendet, um dem entgegenzuwirken.
- Jod und Autoimmunerkrankungen: Bei Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse, wie Hashimoto Thyreoiditis, kann eine hohe Jodzufuhr manchmal problematisch sein. Einige Studien zeigen, dass eine übermäßige Jodzufuhr die Autoimmunreaktion verstärken und zu einer Verschlechterung der Erkrankung führen kann.
- Empfehlungen zur Jodzufuhr: Die empfohlene tägliche Jodzufuhr variiert je nach Alter, Geschlecht und Lebensumständen (wie Schwangerschaft). Allgemein wird eine ausgewogene Zufuhr empfohlen, die durch eine normale, abwechslungsreiche Ernährung erreicht werden kann.
- Meiden von Jod: In einigen Fällen, insbesondere bei bestimmten Schilddrüsenerkrankungen, kann ein Meiden von übermäßiger Jodzufuhr ratsam sein. Dies sollte jedoch immer in Absprache mit einem Arzt oder einer Ärztin erfolgen.
- Individuelle Beratung: Aufgrund der Komplexität des Themas und der individuellen Unterschiede bei Schilddrüsenerkrankungen ist es wichtig, sich individuell beraten zu lassen und die Jodzufuhr entsprechend anzupassen.
- Kontroverse und Forschung: Die Ansichten zur Jodsupplementierung und -restriktion bei Schilddrüsenerkrankungen sind unterschiedlich und Gegenstand aktueller Forschung. Patienten sollten daher aktuelle medizinische Ratschläge und Forschungsergebnisse beachten.
Zusammengefasst: Bei der Jodzufuhr ist ein ausgewogener Ansatz wichtig, und bei bestehenden Schilddrüsenerkrankungen ist eine individuelle Anpassung und medizinische Beratung unerlässlich.
Professionelle Ernährungsberatung
Eine professionelle Ernährungsberatung ist in der Tat der beste und sicherste Weg, um eine individuell angepasste Ernährungsweise bei Hashimoto-Thyreoiditis festzulegen. Ein qualifizierter Ernährungsberater oder Diätologe kann dabei helfen, die Ernährung so anzupassen, dass sie die Schilddrüsenfunktion unterstützt und eventuelle Entzündungsprozesse im Körper reduziert.
Durch eine individuelle Beratung können spezifische Bedürfnisse und mögliche Nahrungsmittelunverträglichkeiten berücksichtigt werden. Die Beratung kann auch wertvolle Informationen über bestimmte Nährstoffe liefern, die bei Hashimoto-Thyreoiditis besonders wichtig sind, wie Selen, Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren. Zudem kann der Ernährungsberater Empfehlungen zur Vermeidung von Nahrungsmitteln geben, die potenziell schädlich für Personen mit Hashimoto sein können, wie Gluten oder bestimmte Goitrogene.
